Dienstag, 14. Februar 2012

Mein Fels in der Brandung

Ich hätte nicht gedacht, dass mein Liebster so gut mit meinen veganen Plänen umgehen wird. Er hat mich als Veggie kennen gelernt, ließ aber regelmäßig durchklingen, dass er Veganismus „extrem“ fände und er nicht wüsste ob er damit umgehen könnte. Lange Zeit war das auch kein Thema bei uns – bei mir allerdings schon. Ich kann auch nicht genau sagen warum ich das wochenlang mit mir selber ausgemacht habe – lass es die Angst vor sozialer Isolation gewesen sein oder eher die Angst vor mir selber, dass ich nicht stark genug bin, um soweit zu verzichten und mich doch immer wieder vor anderen zu erklären.

Zwei ehrlich gesagt dämliche Ängste. Ich weiß dass mein näheres Umfeld damit umgehen kann, denn es betrifft sie nicht näher. Ich lasse sie machen, sie lassen mich machen. Den einzigen Menschen den es wirklich betrifft ist meine bessere Hälfte, da wir täglich zusammen essen. Er hat sich zu Beginn schon umstellen müssen ausnahmslos vegetarisch zu kochen und jetzt soll er sich schon wieder komplett umorientieren. Er kocht leidenschaftlich gerne und deshalb ist er der Koch in unserer kleinen Familie. Niemals vorher hat er sich mit Veganismus beschäftigt, das war kein Thema bei ihm, jetzt lernt er ganz neue Dinge kennen und muss ausprobieren (An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich auch selber kochen kann und auch Spaß daran habe, aber er lässt mich meistens nicht weil es ihm so viel Freude bereitet für uns beide zu kochen). Deshalb fiel es mir am schwersten ihn in mein Vorhaben einzuweihen. Ich muss den einen oder anderen Tag noch schmunzeln, wenn er mich fragt ob wir Knoblauchdip machen wollen oder wie ich meinen Schafskäse möchte. Vielleicht ist es für ihn sogar eine größere Umstellung als für mich. Die ganze letzte Zeit war ich hin-und hergerissen, denn ich möchte niemandem mehr Arbeit machen, gerade wo er sich immer so wahnsinnige Mühe gibt alles richtig zu machen, obwohl das so gar nicht seiner gewohnten Ernährung entspricht.

Dann die Wende. Er war der Einzige der sich nicht wirklich damit anfreunden konnte, dass ich anfange zu bloggen. Er empfand es als sinnlos das eigene Leben im Web darzulegen (was ich nie vorhatte und habe), aber er ließ mich machen. Mit der Zeit merkte ich, dass er mich bestätigte indem er gezielt fragte, ob ich einen Eintrag schreiben möchte. Heute hat er angefangen das erste Mal richtig in meinem Blog zu lesen und er findet gut was ich mache, wie ich schreibe und was ich preisgebe. Vor allem hat er nochmal bestätigt, dass es ihm Spaß macht für mich zu kochen, ob vegan oder nicht und er damit mittlerweile gut umgehen kann. Ich bin gerade sehr glücklich darüber, denn mit ihm im Hintergrund fällt mir das alles so viel leichter und ich muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich mal wieder einen „Sonderwunsch“ habe.

Essen

Frühstück: Rapunzel Früchtebrei mit Sojamilch
Mittag: Gemüse"auflauf" (Rest von gestern), 1 Orange
Abends: Vollkorn-Spaghetti mit Tomaten-Pilzsoße

Euer Fruchthamster





3 Kommentare:

  1. wie schön!!! toll, dass dein freund so verständnisvoll ist und er auch vegan für dich kocht!

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  2. Super, dass er dich unterstützt! :) Wichtig ist ja nur, dass man andere nicht unter Druck setzt, nur weil man selber vegan wird. Jeder soll es selber entscheiden können.

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  3. Das stimmt ihr beiden :) Ich würde auch niemals jemanden dazu zwingen fleischlos zu leben, denn ich möchte umgekehrt auch nicht, dass mir jemand bei meinem Essen reinredet. Ich finde es schön dass er so gut damit klarkommt und sich auch so langsam an neuen Sachen wie Tofu rantraut.

    Lg Katharina

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